Aktuelles
Fragen
Mit Mundart lässt sich vieles ausdrücken, was in Hochdeutsch nicht geht. Deshalb wird es zuweilen schwierig, manche Wörter zu übersetzen. Die Mundart-Frage ist beim „Hessenquiz“ eine der spannendsten Momente. Deshalb wollen wir hier – und auf unserer Facebook-Seite der Frage nachgehen: Was bedeutet denn eigentlich…? „Gibt es im hessischen ein Schimpfwort das Hulepper oder so ähnlich heißt?“ Diese Frage wurde uns im „Fratzebuch“ (unserer Seite bei Facebook) gestellt. Noch am gleichen Tag erhielten wir 24 Rückmeldungen aus Hessen und darüber hinaus. Einige wähnten den gesuchten Begriff beim „Lepper“, also einen ungehobelten, groben und dümmlichen Menschen, oder meinten den „Hahepper“ (Heuschrecke), aber die Profis fanden Hilfe im Bücherschrank: Huläbber (m) ; ein „kleiner“ Mann, der wenig an weltlichen Gütern aufzuweisen hat – so heißt es in Emil Winter „Mittelhessischem Wörterbuch“. Kuntz und Bangel erklären in ihrem „Mittelhessischen Wörterbuch“ folgendermaßen: Huläpper = Habenichts, kleinlicher Mensch! Da wollen wir mal nicht kleinlich sein und allen danken, die uns auf die richtige Fährte gebracht haben. Haben auch Sie eine Mundart-Frage? Dann stellen Sie ihre Frage – entweder hier über unsere Kontakt-Seite oder bei Facebook.
Termine – Obacht: Corona
Unsere Mitglieder, meist Vereine mit einem Herz für Mundart, machen viel los in Hessen. Hier machen wir gerne alle unsere Termine bekannt. Einfach übers Kontakt-Formular mitteilen.…
MundART 2019 – Fotos vom Festival
In der Mehrzweckhalle in Eschenburg Ortsteil Wissenbach haben Mundartisten aus ganz Hessen das erste Dialekt-Festival des Dachverbands MundART mit Leben gefüllt. Im Kern stellten Siegward Roth und Berthold Schäfer „Fäägmeel – e Geschicht fier sich“ vor. Mundart für Morgen präsentierte die AG der Grundschule von Dillenburgs Stadtteil Frohnhausen. Von den Südhessischen Mundartfreunden hatte Vormann Fritz Ehmke Peter Dotterweich und Peter Roßmann mitgebracht, den „Ourewäller Bauernblues“ inklusive. „Freu dich u daijm Läwe“, sangen die „Stockbirnscher“ aus Mengerskirchen. Aus dem Hinterland kamen Otto Uhsat und Manfred Herrmann als Duo und Reiner Wagner vom Dialektverein mit Neuigkeiten aus der Forschung. „Mir ho koon Dialekt, mir ho nur en dicke Laib vom Endsilbe-Verschlugge“, befanden Thomas Jopp & Edwin Panz. Nach den beiden Herborner Jugendfreunden gehörte den Westerwäldern die Bühne: Nach Angelika Haust leiteten die „Wäller Hofsänger“ zum gemeinsamen Finale. (Fotos: Detlef Krentscher) Mundart-AG: Sibylle Holighaus-Sauer (rechts) lehrt an der Grundschule Frohnhausen noch Platt. Und weiter geht’s: Die Kinder füllen die alte Sprache mit neuem Leben. Südhessen-Gebabbel: Vormann Fritz Ehmke „Ourewäller Hartriel“: Peter Roßmann Mundart-Multitalent Peter Dotterweich aus Reinheim-Ueberau Neues aus der Geschichte… …Siegward Roth liest aus seinen Fäägmeel-Büchern vor. Auch solo stark… …nur mit der Gitarre lässt Bertold Schäfer alleine die alten Songs von „Fäägmeel“ hochleben. Mehr Mittelhessen geht kaum. Aus der Fäägmeel-Geschichte von 1985 bis 2005 … …leben die Lieder heute mit der Band „Meelstaa“ um Berthold Schäfer weiter. „Rentnerrock“ „Freu dich u daijm Läwe“ Die „Stockbirnscher“ aus Mengerskirchen wussten zu gefallen. Gemorje Hennerlaand: Reiner Wagner vom Dialektverein Hinterland. Hinterländer Duo Manfred Herrmann Otto Uhsat „Schie werre häi ze sei“ Angelika Haust „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Hans-Peter „Pico“ Haust „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Dieter Ludwig „Wäller Hofsänger“ Pico „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Edwin Panz & Thomas Jopp Edwin Panz Thomas Jopp Edwin Panz & Thomas Jopp Premiere – Das Dialekt-Festival soll jetzt jedes Jahr an einem anderen Ort in Hessen steigen. Miteinander Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Schatzsucher: Götz Konrad überreicht Pit Dotterweich sein Mundart-Plakat. Finale vor

Mitmachen – Mitglied werden: 12 € Jahresbeitrag
Um die Vielfalt in Hessen hörbar und gemeinsam erlebbar zu machen, möchten wir ein Dialekt-Festival durch ganz Hessen ziehen lassen. Unter diesem Titel möchten wir ein großes Treffen für MundARTisten aus dem ganzen Bundesland…
Hessische Mundart im tiefsten Russland: „Hinterländer Mountainbiker“ zeigen Film
Die Verblüffung der weitgereisten Radler war groß, als sie – fast 3.000 Kilometer von zuhause entfernt – begrüßt wurden wie in der Heimat: „Genn Dach“, hallte es ihnen im Gottesdienst in Saratow freundlich entgegen. Die „Hinterländer Mountainbiker“ sind bei ihrer jüngsten Geschichts-Reise durch Russland und Kasachstan auch auf Dialekt gestoßen, der einmal aus dem Hinterland an die Wolga gekommen ist und sich gut gehalten hat. „Auf den Spuren der Wolgadeutschen“ ist der Titel ihres Filmes, den sie am Freitag, den 21. Februar, in Eibelshausen, im Bürgerhaus (Jahnstraße 3), zeigen. Seit 1992 sind Harald Becker, Matthias Schmidt (beide Angelburg), Jörg Krug (Steffenberg), Siegfried Pitzer (Biedenkopf-Wallau) und Ulrich Weigel (Eschenburg-Roth) auf dem Bike unterwegs und wollen „Geschichte (er)fahren“. Die fünf Freunde haben schon viele geschichtsträchtige Touren unternommen. So waren sie in England auf Bonifatius‘ Spuren, wie Hannibal über die Alpen, sie radelten in China, Namibia, Brasilien, Japan und in den USA – immer mit einer besonderen Geschichte im Hintergrund und im Hinterkopf. Für die zweiwöchige Abenteuertour durch Russland und Kasachstan war das quirlige Quintett zwar „nur“ rund 600 Kilometer im Sattel, aber die Vorbereitungen nahmen zwei Jahre in Anspruch. Wenn das Team heute in dem 40-minütigen Film in Moskau auf dem Roten Platz losradelt, machen sich die Zuschauer keine Vorstellung von Aufwand und Akribie. Unterstützung bekamen die „Zeitreisenden“ von Bosch. Das Unternehmen hat in Breidenbach und Eschenburg Mitarbeiter, die zuvor in Russland Standorte aufgebaut haben. Weltweite Kontakte helfen. Mit dem Nachtzug nach Kasan führte die Tour die Wolga entlang über Engels und Samara, wo viele Wolgadeutsche lebten, bis nach Kasachstan. Dabei waren die Fünf auf den Spuren von Menschen, die Ende des 18. Jahrhunderts aus dem Wetzlarer Raum, aus Marburg, Dahmshausen, Buchenau, Biedenkopf, Treisbach und Roth an die Wolga übersiedelten, dem Ruf von Katharina der Großen folgend und oft auch der Not gehorchend. Die Geschichte der Familie Engels war dabei ein Beispiel für viele Schicksale. Neben den Spuren der Vergangenheit fanden die „Himobiker“ auch Belege dafür, wie sich Hinterländer Platt in Russland gehalten hat. Es gab zwei Premieren bei diesem Projekt: Die „Himobiker“ waren erstmals mit E-Bikes unterwegs, was bei einer Flugreise ein Abenteuer für sich ist. Und die Erfahrungen wurden erstmals selbst in einen Film gepackt, den sie nun – zusammen mit einer Broschüre – präsentieren. Der Film „Auf den Spuren der Wolgadeutschen“ zeigt am 21. Februar in Eschenburg das Ergebnis dieser Histo(u)rie. In Eschenburgs Ortsteil Simmersbach, wo die Radler manches Mal zum Rasten einkehrten, spielt auch die Geschichte der nächsten Tour: Wie vor 22 Jahren schon einmal soll der Weg von Landgraf Philipp gefahren werden, der den „Großmütigen“ 1552 aus der Gefangenschaft in Brüssel heim brachte. In Simmersbach hat der Landgraf wieder den Boden seines Hessenlandes betreten. Zur Erinnerung wurde dort die Philippsbuche gepflanzt. Los geht die Präsentation von Film und Projekt „Auf den Spuren der Wolgadeutschen“ am 21. Februar um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Plätze können reserviert werden über www.hinterlaendermountainbiker.de im Internet und per E-Mail. Gastgeber ist der Kulturkreis Eschenburg-Dietzhölztal, der unter www.kked.de zu finden ist.

Schatzsucher können Hessens Vielfalt zum Klingen bringen
Schatzsucher können Hessens Vielfalt zum Klingen bringen Wer wollte nicht schon einmal selbst einen Schatz suchen und vor allem auch finden? Und weil es auch Wortschatz heißt, starten wir als Dialekt-Dachverband unsere ureigene Schatzsuche. Wir wollen damit zum einen neue „Mundartisten“ im ganzen Bundesland suchen und finden; zum anderen wollen wir Hessens Vielfalt zum Klingen bringen. Die Idee hatte unser Ehrenmitglied Marlit Hoffmann: Die „Mutter der Mundart-Initiativen“ hat eine Geschichte selbst geschrieben, damit sich weder Grimms noch GEMA aufregen. Die Geschichte „Schatzsucher“ auf Hochdeutsch dient als Grundlage für den Vergleich. Diese Geschichte sollen Plattschwätzer aus ganz Hessen in ihre eigene Mundart umschreiben. Hörbar wird der Zungenschlag in der Klangdatei. Auf Postern wird die jeweilige Mundart dann der Hochdeutsch-Geschichte gegenübergestellt. Und die Klangdatei ist dann schnell über QR-Code hörbar. Marlit Hoffmann brachte die ersten Platt-Protagonisten zusammen: Nordhessische Mundart: Eike Herwig, 34621 Frielendorf Mittelhessische Mundart: Marlit Hoffmann, 35630 Ehringshausen Rhöner Platt – Osthessische Mundart: Martin Caba, 36124 Eichenzell-Lütter Rheingauer Mundart: Monika Albert, 65344 Eltville-Martinsthal Südhessische Mundart: Peter Dotterweich, 64354 Reinheim-Ueberau Die Aufnahmen besorgte Fritz Ehmke (Modautal), der nicht nur für den guten Ton sorgt, sondern auch als Vormann der Südhessen viele Partner sucht und findet. Den Dialekt-Dachverband Mundart und seine Vorhaben konnten wir am 30.07.2019 Angela Dorn, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, vorstellen können. Der Prototyp passte: Frau Staatsministerin fing sogleich an, den Mundart-Text selbst zu lesen…und hörte genau zu, als über den QR-Code die korrekten Klänge zu hören waren. Der Vergleich bei unserem erstem Mundart-Festival am 14.09.2019 hat gezeigt, dass dieser Weg genau richtig ist: Im Vergleich lebt die Vielfalt. Hessens schönste Ecken entdecken wird nun unser gemeinsames Ziel. Machen Sie mit als Schatzsucher und melden sich über das Kontakt-Formular. Die Gestaltung hat wie das Design der Seite hat Klank Media besorgt. Gemeinsam wollen wir nun auch eine interaktive Schatzkarte gestalten, damit Sie auch mit moderner Technik Hessens immerjungen Sprachschatz erleben.
Zukunft auf Bierdeckeln – Ziele auf hessisch benennen
Nachhaltigkeit wird international mit 17 Zielen beschrieben – von 1 „Keine Armut“ bis 17 Partnerschaften. Um das für viele verständlicher und auf gut hessisch bodenständiger zu erklären, haben die Landeshauptstadt Wiesbaden, das Entwicklungspolitische Netzwerk Hessen und die IHK Wiesbaden eine hessenweite Aktion gestartet: Bis 30. März werden Ideen gesucht, wie die 17 Ziele wohl in den Dialekten des Landes später gut auf jeweils einem Bierdeckel stehen. Der Dialekt-Dachverband MundART unterstützt die Aktion #diehessekomme17 und hilft auch später gerne beim Auswerten. Zur gemeinsamen Pressemitteilung Vorschläge ganz einfach online hier einreichen oder vorher mal auf einem Bierdeckel probieren.

Sparkassen-Kulturstiftung leistet Starthilfe
„Mundart ist keine Unart“ – Karte für Schatzsucher Starthilfe für die „Schatzsucher“: Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (links) überreichte die Förderung an „MundART“-Chef Götz Konrad (r.). Sparkassen-Vorstandsitzender Michael Lehr (im Hintergrund) hatte diese Projekt-Partnerschaft angestoßen. „Schatzsucher“ heißt ein Projekt, das der Dialekt-Dachverband „MundART“ gestartet hat. Unterstützt wird die Initiative von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Das Motto „Hessens Vielfalt zum Klingen bringen“ stellte Vorsitzender Götz Konrad nun in der Sparkasse Dillenburg vor, wo die landesweite Bedeutung des Vorhabens sofort erkannt worden war. „Der Vielfalt hessischer Dialekte sowie der Mundart ein Forum zu geben, sie für künftige Generationen zu erhalten, ist eine wichtige identitätsstiftende Aufgabe für einzelne Regionen Hessens“, sagte Michael Lehr, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dillenburg. Er hatte den Tipp an die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gegeben. „Die flächendeckende Pflege von Brauchtum und ihre Vermittlung lässt Sprachkultur erlebbar werden. Deshalb unterstützen wir das Mundart-Projekt“, sagte Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung. Das Poster vom Prototypen der „Schatzsucher“ übergab MundART-Vorsitzender Konrad und erläuterte die Vorgeschichte: Wie bei vielen Mundart-Aktionen stamme die Idee von Marlit Hoffmann aus Ehringshausen. Um keine Urheberrechte zu verletzen, habe die „Mutter der Mundart-Initiativen“ und Initiatorin des Dialekt-Dachverbands selbst eine Geschichte auf hochdeutsch geschrieben und um die ersten fünf „Übersetzungen“ gebeten. Die „Schatzsucher“ erklingen derzeit in nord-, mittel- und südhessischer sowie in Rheingauer Mundart und Rhöner Platt. Mit einem QR-Code und Links ins Internet werden die Dialekt-Texte hörbar; auf einem Poster sind sie mit dem Hochdeutsch-Text zu vergleichen. „Das hatte auch schon bei Wissenschaftsministerin Angela Dorf funktioniert, die beim Prototyp sofort ‚auf Platt‘ zu lesen begann und dann mit der Klangdatei verglich“, berichtete Vorsitzender Konrad. Um nun aus den Hörproben eine virtuelle Schatzkarte zu programmieren und „Schatzsucher“ im ganzen Land zu verbinden, war die Sparkassen-Kulturstiftung passender Partner. Mit 7.000 Euro unterstützt die Sparkassen-Kulturstiftung das Projekt bei der technischen Umsetzung der virtuellen Karte. „Es heißt nicht ohne Grund ‚Wortschatz‘. Sprache ist etwas Wertvolles und die Mundart ein Schatz, der gemeinsam gehoben werden will“, freute sich Konrad. Nun werden weitere „Plattschwätzer“ in ganz Hessen aufgenommen und als „Schatzsucher“ auf die virtuelle Karte kommen. „Mundart ist keine Unart“, unterstrichen die Verantwortlichen von Sparkasse und Kulturstiftung. Info: Aktuell können unter www.mundart-hessen.de/schatzsucher im Internet die fünf Prototypen angehört werden. Mit weiteren Hörbeispielen wächst an dieser Stelle später die virtuelle „Schatzkarte“.