Aktuelles
Termine – Dachverband MundART und Mitglieder
Unsere Mitglieder, meist Vereine mit einem Herz für Mundart, machen viel los in Hessen. Hier machen wir gerne alle unsere Termine bekannt. Einfach übers Kontakt-Formular mitteilen.…
Hessen-Nassauisches Wörterbuch soll mit Spendenaktion ans Ziel gebracht werden
Grundlagenwerk ist wichtig für die Forschung der Gegenwart und Zukunft der Mundart Alte Wahl-Urne als Spendenbox: Im Rathaus der Gemeinde Eschenburg werden seit dem MundART-Festival Spenden gesammelt für die Fortsetzung des Hessen-Nassauischen Wörberbuchs. Die Spendenaktion war erst der Start: Beim MundART-Festival sind 241 € zusammengekommen. Spontan hat Hermine Schwehn die Restauflage ihres Mundart-Plakates mit „Eibelshäuser Platt“ zu Verfügung gestellt. Die restlichen Exemplare dieser kreativen Fleißarbeit werden gegen eine Spende abgegeben. Im Rathaus ist ein Info-Stand mit Spendenbox, wo auch die Plakate zum Mitnehmen ausliegen. „Das Hessen-Nassauisches Wörterbuch spielt als Grundlagenwerk für Hessens Dialekte weiterhin eine wichtige Rolle“, sagt Götz Konrad. Ferdinand Wrede begann die Arbeit 1911. Bis 1934 entwickelte sich eine Erhebung des Mundart-Wortschatzes, wie er in der ehemaligen preußischen Provinz Hessen-Nassau, der hessen-darmstädtischen Provinz Oberhessen, des Fürstentums (später Freistaats) Waldeck, des rheinischen Kreises Wetzlar und des westfälischen Kreises Wittgenstein gebräuchlich war. Sprachgeographisch gesehen werden die Dialektlandschaften des Nieder-, Mittel- und Osthessischen sowie Randbereiche des Westfälischen, des Ostfälischen, des Thüringischen, Ostfränkischen, Rheinfränkischen und Moselfränkische. Mithin ist die Fläche des heutigen Bundeslandes Hessen nördlich des Mains vollständig erfasst, darüber hinaus kleinere Gebiete von Rheinland-Pfalz (westliches Nassau), Nordrhein-Westfalen (Wittgenstein) und Thüringen (Schmalkalden). Aus etwa 350 000 Belegen besteht die Sammlung. Sie stammen aus freien Erhebungen angeworbener Mitarbeiter (vor allem Lehrer), aus insgesamt 69 Fragebogenerhebungen (die sich zum Teil nur auf Teilgebiete bezogen) und aus schriftlichen (gedruckten und ungedruckten) Quellen wie Dialektliteratur und wissenschaftlichen Abhandlungen. Weil ein großer Teil aus diesen direkten Erhebungen stammt, ist dieser riesige „Zettelkasten“ so wertvoll. Bei der Veröffentlichung als Wörterbuch wird nun streng alphabetisch nach standardsprachlichen oder „verstandardsprachlichten“ Lemmata (mit Querverweisen von mundartnahen Stichwörtern) geordnet und der mundartliche Wortschatz im Gesamtumfang erfasst. Bearbeitet und veröffentlicht sind Band 2 mit den Buchstaben L–R (1943), Band 3. Anfangsbuchstabe S (1967) und Band 4 mit T–Z (2015). Band 1 mit den Buchstaben A bis K ist aktuell in Bearbeitung. Im Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen ist das Hessen-Nassauische Wörterbuch (HNWb) digital zu finden unter der Adresse www.lagis-hessen.de/hnwb – und wird sukzessive fortgesetzt werden. Die Teilstrecke Vom Buchstaben A bis zum Begriff „abzwicken“ ist veröffentlicht. Und auch die bereits veröffentlichten Bände mit den Buchstaben L–Z sind zu finden. Warum ist das HNWb wichtig? Das HNWb verfügt über eine einmalige Sammlung der Dialekte in Hessen. Es dokumentiert den traditionellen Dialekt auf einer vergleichbaren Grundlage. Unter den Wörterbüchern der deutschen Dialekte nimmt es eine geographisch zentrale Stellung ein. Das HNWb deckt als einziges Wörterbuch den zentral-, nord- und osthessischen Raum ab, ohne das HNWb bleibt hier eine Lücke bestehen. Zudem deckt das HNWb als einziges Wörterbuch neben den hochdeutschen Dialekten auch noch die niederdeutschen Dialekte in Hessen ab Das HNWb ist eines der traditionsreichsten Wörterbücher des deutschen Sprachraums. Es liegen bereits 46 Lieferungen vor. Seit 2020 besteht jedoch keine eigene Grundfinanzierung mehr. Das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas bewirtschaftet die Arbeiten über Drittmittelprojekte und private Zuschüsse. Bis 2026 sind die Arbeiten über eine Finanzierung der Akademie der Wissenschaften auf sehr einfachem Niveau sichergestellt. Danach ist der Fortgang ungewiss. Ziel ist eine Fortsetzung der Redakteursstelle mit Unterstützung des Landes Hessen. Das Wörterbuch soll dann in einer freien Internetversion für alle, die sich für die Dialekte in Hessen interessieren, zugänglich gemacht werden.
Broschüre „Heimat bist Du!“ mit MundART-Festival
Das Schild „Mundart-Minister“ hat gepasst. Und Hessens Heimatminister Ingmar Jung hat sich beim MundART-Festival 2024 offenbar wohl gefühlt: Ein Bild vom Schild und von der ganzen Szenerie in der Mehrzweckhalle der Gemeinde Eschenburg zieren eine Broschüre, die gerade zum Hessentag in Fritzlar fleißig verteilt wird. „Heimat bist Du! Zusammenhalt und Vielfalt“ ist der Titel des Heftes (hier als PDF). In einem Interview macht Minister Jung die Ansagen, wie er das Thema Heimat angehen möchte und welche Rolle für ihn dabei die Mundarten in Hessen spielen. Der Mundart-Preis des Landes Hessen, der bei unserem Festival ausgelobt wurde, ist in der Broschüre ebenso erklärt.
Marlit Hoffmanns „Verzehlcher frei vo de Lewwer“ sind mehr als Einnerungen
Dieser Beitrag ist uns zum MundART-Festival wieder in den Blick gekommen. Mundart – bei ois saat mer ‚Platt‘ – kann man lernen, sogar auf der Arbeit. Das macht uns Mut zur Mundart, nachdem wir nun in Hessen nicht mehr streiten und uns selbst nicht mehr schämen. Hauptsache Hessisch! „Geschichtcher frei voo de Lewwer“ hat Marlit Hoffmann (13.05.1941-16.10.2022) in drei kleinen Bände veröffentlicht in den Corona-Jahren 2020-2021. Ihr Mann Karl half, als die Kräfte schwanden, diese Triologie zu vollenden. Kurze Geschichten wie diese sind typisch für Marlit. Sie wollte sich und andere erinnern und damit aber auch immer wieder zeigen, dass man voneinander und miteinander lernen kann. Die Gegenüberstellung von Mundart und Hochdeutsch gab übrigens auch die Grundlage zu unserem Schatzsucher-Projekt. ‚ s Marlit hat viele Mundart-Initiativen in Hessen bündeln können, was 2018 auch zur Gründung des Dialekt-Dachverbands führte. Ihren Ideen war es zu verdanken, dass 2012 beim Hessentag in Wetzlar ein überregionaler Mundart-Wettbewerb ausgetragen wurde. „Plattschwätzonnern“ war bislang eher ein lokales Ereignis. Wenn Marlit Hoffmann den „Hessenvertrag“ lesen könnte, wo die Mundart endlich eine Heimat gefunden hat im Herzen der Landesregierung, würde sie schmunzeln und einige vorbereitete Papiere hervorholen…. Die Projekt-Idee „Alt & Jung“ klingt ganz nach dem, was heute gefragt ist – und auch in Zukunft gefragt ist.
Mundart-Festival: Hauptsache Hessisch!
Hauptsache Hessisch! „Wir wollen uns in Hessen nicht mehr streiten und nicht mehr schämen, ab heute gilt die Dialekt-Devise ‚Hauptsache Hessisch!'“ Mit diesen Worten hat Götz Konrad das MundART-Festival 2024 zusammengefasst. „Wir müssen wieder stolz sein auf die Art, wie wir reden“, sagte Hessens Heimatminister Ingmar Jung (CDU). Beim Mundart-Festival in Eschenburg würdigt Jung die regionalen Dialekte in Hessen – und er schwätzt selbst ein bisschen „Platt“… Bereits zum „Tag der Muttersprache“ hatte Hessens Heimatminister dazu aufgerufen, die Dialekte des Landes zu erhalten und ihre Zukunft zu gestalten. Am Tag des Festivals erschienen nun die Details zum Hessischen Mundartpreis, für den man sich bis 30. September nun bewerben kann. „Dialekt ist regionale Kultur, immaterielles Kulturerbe, Muttersprache & Identität, Wirtschaftsfaktor, eine kommunikative Ressource und ein Thema für die Schule!“, sagte Prof. Dr. Hanna Fischer bei ihrem Impuls „Dialekt & Schule“. Das Hessen-Nassauisches Wörterbuch hat weiterhin eine wichtige Rolle: Dieses Grundlagenwerk für Hessens Dialekte muss fortgesetzt werden. Wir wollen doch, dass dieses wichtige Wörterbuch Werkzeug für Geschichte, Gegenwart und Zukunft wird. Bilder-Bogen zum MundART-Festival 2024 Das Programm Auf der Bühne 14:00 Eröffnungsstunde mit Heimatminister Ingmar Jung, Prof. Dr. Hanna Fischer, Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Landrat Wolfgang Schuster – Heimat für die Mundart 15:30 Kindertrachtentanzgruppe Lixfeld 16:00 Bousseldande 16:30 Thomas Jopp + Edwin Panz 17:00 De fidele Owerhess (Jochen Rudolph) 17:30 Hessische Volkskunstgilde + „Hinterländer Spinnstube“ 18:00 Handgemachd 18:30 Peter Erbert und Ulrich Lehmann – Mundart zum Mitsingen 19:00 Rhöner Säuwänzt + Finale (bis 21 Uhr) In der Werkstatt Im kleinen Saal im Obergeschoss gibt es Gespräche zu folgenden Themen und Zeiten: 15:15 „Platt schreiwe“ (Jürgen Piwowar) 16:15 Mundart macht Schule (Olaf Kromm) 17:15 Bausteine für einen Mundart-Gottesdienst (Ronald Lommel) 18:15 Mittelhessisch für Zugereiste, Touristen und Volkshochschule (Andreas Stahl) Info-Stände – Der Markt der Mundart-Möglichkeiten MundART – Der Dialekt-Dachverband in Hessen -> Hier sind unsere Mitglieder Schatzsucher Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (Uni Marburg) Sprachvariation@Schule Dialekte in Hessen – Infoportal zur Sprachgeografie Hessen-Nassauisches Wörterbuch Dialekt im Hinterland VEMuK Andreas Stahl: (abc hero): Westerwaldbücher, Mittelhessen-Quiz, Mundart-Postkarten Hinterländer Spinnstube Volkskunstgilde Marburg Standplan Wo gibt’s was? Hier ist der Standplan. Premiere 2019 Finale Schatzsucher: Götz Konrad überreicht Pit Dotterweich sein Mundart-Plakat. Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Miteinander Premiere – Das Dialekt-Festival soll jetzt jedes Jahr an einem anderen Ort in Hessen steigen. Edwin Panz & Thomas Jopp Thomas Jopp Edwin Panz Edwin Panz & Thomas Jopp „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Pico „Wäller Hofsänger“ Dieter Ludwig „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Hans-Peter „Pico“ Haust „Wäller Hofsänger“ Angelika Haust „Schie werre häi ze sei“ Otto Uhsat Mehr Mittelhessen geht kaum. Manfred Herrmann Hinterländer Duo Gemorje Hennerlaand: Reiner Wagner vom Dialektverein Hinterland. Die „Stockbirnscher“ aus Mengerskirchen wussten zu gefallen. „Freu dich u daijm Läwe“ „Rentnerrock“ …leben die Lieder heute mit der Band „Meelstaa“ um Berthold Schäfer weiter. Aus der Fäägmeel-Geschichte von 1985 bis 2005 … „Ourewäller Hartriel“: Peter Roßmann
Stimmen
Stimmen zu MundART Möchten Sie auch vor, während oder nach dem MundART-Festival eine Stimme dazu abgeben? Dann schicken Sie hier uns eine E-Mail oder über das Kontakt-Formular. Was ist so faszinierend an Hessisch? Peter Kunz („Hessisch für Anfänger“, YouTube): „Hessisch ist der Quellcode der Heimat“ Wie bekommen wir in Hessen Mundart bis zum Abi wie in MeckPom? Prof. Dr. Hanna Fischer: „Dialekt als Sprache und Kultur der Region muss eine größere Rolle in der Schule spielen. Dafür braucht es 1. Lehrpläne, die Dialekt kontinuierlich thematisieren, 2. zeitgemäßes Unterrichtsmaterial und 3. eine einschlägige Lehramtsausbildung, in der Sprachvariation systematisch berücksichtigt wird. Nur so können wir den Dialektabbau aufhalten und diskriminierende Spracheinstellungen verhindern.“ Warum ist es jetzt wichtig das Hessen-Nassauische Wörterbuch (HNWb) weiterhin zu unterstützen? Prof. Dr. Alfred Lameli: Da gibt es eine Fülle guter Gründe: Das HNWb verfügt über eine einmalige Sammlung der Dialekte in Hessen. Es dokumentiert den traditionellen Dialekt auf einer vergleichbaren Grundlage. Unter den Wörterbüchern der deutschen Dialekte nimmt es eine geographisch zentrale Stellung ein. Das HNWb deckt als einziges Wörterbuch den zentral-, nord- und osthessischen Raum ab, ohne das HNWb bleibt hier eine Lücke bestehen. Zudem deckt das HNWb als einziges Wörterbuch neben den hochdeutschen Dialekten auch noch die niederdeutschen Dialekte in Hessen ab Das HNWb ist eines der traditionsreichsten Wörterbücher des deutschen Sprachraums. Es liegen bereits 46 Lieferungen vor. Seit 2020 besteht jedoch keine eigene Grundfinanzierung mehr. Das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas bewirtschaftet die Arbeiten über Drittmittelprojekte und private Zuschüsse. Bis 2026 sind die Arbeiten über eine Finanzierung der Akademie der Wissenschaften auf sehr einfachem Niveau sichergestellt. Danach ist der Fortgang ungewiss. Ziel ist eine Verdauerung der Redakteursstelle mit Unterstützung des Landes Hessen. Das Wörterbuch soll dann in einer freien Internetversion für alle, die sich für die Dialekte in Hessen interessieren, zugänglich gemacht werden. Hessisch? Das gib’s doch garnicht!!! Götz Konrad: Doch! Wir haben uns zwar lange, sogar viel zu lange gestritten, was Hessisch ist und was nicht. Und dabei haben wir alle Recht. Nordhessisch, Südhessisch, Osthessisch, Mittelhessisch, sogar Niederdeutsch im Norden. „RMV-Hessisch“ spotten nicht wenig über eine dialektal gefärbte Umgangssprache im Ballungsraum Frankfurt. „Das ist doch hoffentlich kein ‚Neuhessisch'“, bangen einige, wenn es im Hessen-Park mittlerweile auch Mundart-Führungen gibt. Statt uns zu streiten, sollten wir es lieber machen wie der Hessen-Löwe im Wappen: Mit breiter Brust freundlich winken und sagen: Das ist alles Hessisch! Kann man einen Gottesdienst in Mundart gestalten; Ist das nicht was für die Hochsprache? Ronald Lommel: Natürlich kann man einen Gottesdienst in Mundart gestalten. Voraussetzung ist natürlich, dass man dabei nicht als Alleinunterhalter auftritt, sondern Mitwirkende hat, die ebenfalls in ihrer Mundart z.B. Lesungen und Gebeten einbringen. Selbstverständlich ist auch das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser in Mundart übertragen und die Lieder werden Mundart zum Teil gesungen; das setzt voraus, dass zumindest ein Teil der Gottesdienstbesucher Mundart versteht und spricht. Meine Erfahrung ist, dass durch die Mundart auch der Inhalt der Verkündigung, mehr noch als sonst, das Herz der Zuhörer angerührt wird. Man ist einfach noch näher dran, zumal der Großteil derer, die einen solchen Gottesdienst besuchen, auch zu Hause in ihrem Alltag Mundart sprechen. Mundart schafft eine ganz andere Nähe und man hört gewohnte Worte nochmal ganz neu. Die Mundart beschreibt auf anschauliche Weise was in der Hochsprache oft abstrahiert und „vornehm“ und arrogant daherkommt. Mundart basiert auf Bildern und Verben, nicht auf Nomen. Das klingt jetzt schon wieder gestelzt. Mundart ist direkt und eindrücklich. Bei einem Mundartgottesdienst ist man gleich bei Gott zu Hause…und wenn im Nachbarort ein Vokal vielleicht lang, im anderen breit und wieder in einem anderen kurz gesprochen wird, so spürt man doch die heimatliche Verbundenheit. Und auch das, finde ich, ist ein hohes und zu bewahrendes Gut. Warum liegt Dir Mundart am Herzen? Martin Caba („Rhöner Säuwänzt“): „Mundart ist ein Hauch von Anarchie. Sprich Hochdeutsch Kind, Mundart sprechen nur einfache, ungebildete Deppen! Mit dieser Einstellung haben die Lehrer unsere Eltern dazu gebracht uns die Mundart auszutreiben und damit fast auszurotten. Man sollte sich gefälligst schämen für seinen Dialekt. Nur wenn man den ablegt, kann man etwas werden. Aber was ist passiert? Viele dieser Menschen, die den Aufstieg geschafft haben haben keineswegs ihren Dialekt abgelegt, sie können nämlich beides! Und mittlerweile sind die Menschen sogar wieder ein wenig stolz auf ihren Dialekt. Denn in Mundart steckt in einem gesunden Maß auch immer ein wenig Anarchie und Unangepasstheit. Also, ihr Leut‘, warum schämen? Seid lieber stolz auf eure Mundart!
Am Freitag im Hörfunk und in „Hallo Hessen“
Am Freitag (10. Mai) berichtet der Hessische Rundfunk für das MundART-Festival am 11. Mai. Auf hr 4 um 14:30 Uhr Auf hr 1 um 14:45 Uhr Im Hessenfernsehen ab 16 Uhr „Hallo Hessen“
Zukunft auf Bierdeckeln – Ziele auf „Hessisch“
Monika Albert vom Rheingauer Mundartverein war für den Dachverband in der Jury. Es gibt kein Hessisch – diese Vielfalt ist hessisch. Eine Nachhaltigkeits-Kampagne, die den Konsumenten eins auf den Deckel gibt – wie kommt das denn an? Bei der Aktion 17 Ziele Hessen sind 2020 in Wiesbaden Vorschläge gesammelt, wie die Nachhaltigkeits-Ziele auf hessisch lauten könnten. Unter mehr als 200 Vorschlägen konnte die Jury, darunter auch Monika Albert und Götz Konrad, 17 starke Sprüche aussuchen. „Nachhaltigkeit auf Mundart: Bierdeckel für eine bessere Welt“, berichtete die FAZ am 11.09.2020. Nach dem Start der Aktion in Wiesbaden sind die Bierdeckel mittlerweile fast vergriffen. Sabine Böhling, eine der Initiatorinnen, hat noch einen Nachdruck. Mit den 17 Zielen auf Hessisch kommt man gut ins Gespräch. Deshalb wollen wir mit dem MundART-Festival 2024 einen neuen Start wagen, „auf Hessisch“ nachhaltig im Kontakt zu bleiben.
Hilfe fürs Humboldt-Forum – MundART „übersetze“ Dialekt-Aufnahmen
Für das Humboldt-Forum in Berlin hat der Dialekt-Dachverband Übersetzungshilfe geleistet. Die Dialekt-Sammlung aus 730 deutschen Mundarten soll als Auswahl zeitgemäß präsentiert werden. Das historische Lautarchiv der Humboldt-Universität verfügt über eine Fülle von Dialektaufnahmen des Deutschen aus den 1920er bis 1940er Jahren beinhaltet. Die meisten Grammophon-Aufnahmen aus dem heutigen Hessen sind fast alle in Marburg aufgenommen worden in den Jahren 1922 bis 1926. Verantwortlich zeichnet Ferdinand Wrede, 1911 bis 1933 Leiter des Projekts Deutscher Sprachatlas. Damit die kratzigen Grammophon-Klänge für alle Besucher des neuen Forums zugänglich und verständlich werden, musste Transkriptionen her. Die Übertragungen in eine heute weiträumig verständliche Umgangssprache besorgten einige unserer Akteure – und kamen damit selbst auf Zeitreise. Nach der Eröffnung 2021 wird werden die Archive im Humboldt-Forum so präsentiert, dass sich deren Texte, Fotos und Tonaufnahmen einander ergänzen. Das Lautarchiv macht 800 historische deutsche Dialektaufnahmen erlebbar, die für die Ausstellung erstmals transkribiert wurden, von Studierenden – und Akteuren des hessischen Dachverbandes MundART. Aus diesen 7500 Schellack-Platten, die das Historische Lautarchiv ins Humboldt-Forum einbringt, werden immer wieder „Stimmen aus dem Lautarchiv“ zugänglich gemacht. .
Zukunft für Mundart
Dialekte stehen im Hessenvertrag Der „Hinterländer Anzeiger“ ist mit seiner Ausgabe vom 30.12.2023 mal wieder ganz vorne, wenn er bei den „Schlagzeilen von morgen“ unseren Zukunfts-Wunsch heute schon abdruckt: „Hinterländer Platt wird Amtssprache im Landkreis. Schwarz-rote Landesregierung macht Weg für sprachliches Abenteuer frei“. In Ziffer 10 des „Hessenvertrags“ heißt es: 10. Aus Liebe für unsere Demokratie, unsere Heimat und Regionen, für Tradition und Kultur Wir schaffen eine gute Lebensqualität überall in Hessen. Ob großstädtischer Kiez, Kleinstadt oder Dorf – wir respektieren und schützen jede Form von Heimat und unterstützen unsere Gemeinden und Kommunen, denn sie machen unser Land so lebenswert. Lebensqualität ist für uns keine Frage der Postleitzahl, sondern ein universeller Auftrag. Dazu gehört für uns die aktive Förderung bester Mobilität und Infrastruktur in ganz Hessen, ebenso wie die Unterstützung von Traditionen, Kunst und Kultur als zentrale Pfeiler einer hohen Lebensqualität in unserem Land. Der politischen Bildung räumen wir einen besonders hohen Stellenwert ein. Mobilität, Verkehr und Infrastruktur, Kommunales, Sport, Ehrenamt, Heimat, Traditionen, Dialekte, Kunst und Kultur, Demokratie und politische Bildung, Gedenkstätten, Kirchen- und Religionsgemeinschaften Mundart macht Schule: Im Kapitel Grundschule (S. 8) heißt es: „Die Grundschule ist die Schulform, die die Gesellschaft zusammenführt. Sie ist nicht nur Lernort, sondern auch ein Ort des sozialen Miteinanders. Sie wird von allen Kindern eines Stadtteils oder einer Kommune besucht und zeichnet sich durch ein hohes Maß an Heterogenität aus. Gerade im ländlichen Raum trägt die Grundschule dazu bei, ein Bewusstsein für die regionale Umgebung, Kultur und Sprache zu schaffen und dadurch die Identifikation mit der Heimat zu fördern. Die soziale Verwurzelung stärkt die Integration in die Gemeinschaft, lehrt die Übernahme von Verantwortung und fördert dadurch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Zusammenleben. Mit einer Kampagne „#hessenverliebt“ wollen wir Schülerinnen und Schüler ganz in diesem Sinne noch mehr für unser Land begeistern und Dialekte als Teil der regionalen Sprachkultur stärken. Schülerinnen und Schüler machen in der Grundschule auch von Beginn an Erfahrungen mit Demokratie und Mitbestimmung. Grundschulen benötigen deshalb weiterhin eine auskömmliche Ausstattung mit Ressourcen und gute Bedingungen für das dort tätige Personal.“ Dialekte bilden „Heimat“: Für „Heimat“ (S. 160) steht: „Hessen ist unsere Heimat. Hesse ist, wer Hesse sein will. Die Verbundenheit der Menschen mit ihrer örtlichen Gemeinschaft, jahrzehntelangen Traditionen, Brauchtumspflege und das Bekenntnis zur kulturellen Identität werden wir durch das Land aktiv unterstützen und als wichtigen Bestandteil von Zukunftsgestaltung fördern. Regionale Kultur und Sprache verlieren an Bedeutung. Damit geht auch ein Stück Heimat verloren. Dem wollen wir entgegentreten. Deshalb wollen wir Dialekte als Teil der Sprachkultur in Kitas und Schulen stärken. Mit Hilfe eines „Runden Tischs Dialekt“ wollen wir gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Schule, Wissenschaft und Kunst konkret Ideen und Vorschläge entwickeln, wie Dialekte in Hessen gestärkt werden können. Über einen Social-Media-Wettbewerb wollen wir mehr Menschen im Land für das Thema begeistern und die Dialektforschungsstrukturen im Land nachhaltig stärken. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass die hessische Mundart und hessische Dialekte – auch durch Wettbewerbe wie Poetry Slams – erhalten bleiben.“ Mit einem ersten Runden Tisch und der Marburger Erklärung haben wir bereits begonnen, die Initiativen zu bündeln. Die Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (Marburg) bietet dafür die Grundlage für das gemeinsame Engagement von Experten und Ehrenamt. Poetry Slam ist auch nicht so abwegig, gibt es über unser Mitglied Stadtmarketing Herborn und die dortige KulturScheune Kooperationen und Kontakte für die Schnellreimer aus ganz Hessen. Für unser nächstes MundART-Festival am 11. Mai 2024 planen wir ebenso die komplette Bandbreite, wofür wir die Sparkasse Dillenburg bei ihrem Wettbewerb „Unsere Heimat nachhaltig gestalten“ als ersten Förderer gewinnen konnten. Alles Goure fier 2024! Mir freue sich: Mit einem regionalen Mundart-Wettbewerb haben unsere Mitglieder bereits den Weg bereitet. „Mir schwätze Platt“ ist schon ein Gütesiegel wie hier am Rathaus der Gemeinde Eschenburg. Deren Bürgermeister Götz Konrad ist unser Vorsitzender. Mundart ist für ihn Herzenssache.
„Die Vielfalt ist das Hessische“ – Marburger Erklärung unterstützen
„Ich kann keine Wissenschaft betreiben ohne die Menschen, die Dialekt sprechen“, sagt Prof. Dr. Alfred Lameli, seit 2020 Leiter des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas (Marburg). Der DSA ist Mitglied Nummer 23 im Dialekt-Dachverband. Bundesweit die Adresse in Sachen Dialekt-Forschung, hat der Deutsche Sprachatlas für Dialekte in Hessen ein Sprachportal begonnen. Obwohl Dialekt in Hessen Staatsziel ist, wird das Ziel bislang wenig konkret. Diesen Mangel hat die MundART-Mitgliederversammlung am 23.09.2023 in Mücke bemängelt. Und dabei sei in Hessen mit einer tausend Jahre langen „Dialakttiefe“ und einer bereits 150 Jahre währenden Tradition aus Wissenschaft und Ehrenamt Mundart ein „ungehobener Schatz“, so Lameli. Die Mitgliederversammlung hat die Berichte entgegengenommen, den Vorstand entlastet und den Jahresbeitrag auf 12 € belassen. Mitglied können durch einfachen Beitritt juristische Personen werden. Spenden können quittiert werden, nachdem das Finanzamt Alsfeld-Lauterbach mit Bescheid vom 17.03.2023 bestätigt, dass der Verein MundART steuerbegünstigten Zwecken (Heimatpflege und Heimatkunde, traditionelles Brauchtum, Kunst und Kultur) dient. Die Mitglieder bestimmten Prof. Alfred Lameli in den Beirat des Dialekt-Dachverbands und bestätigten die Zusammenarbeit: Nach unserem ersten Runden Tisch in Marburg möchten wir nun alle Akteure einen, die „Marburger Erklärung zum Schutz und zur Förderung der Dialekte als Teil der gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt in Hessen“ zu unterzeichnen. Mit der Aktion Schatzsucher habe MundART begonnen, Hessens Vielfalt zum Klingen zu bringen, erinnert Vorsitzender Götz Konrad an das noch nicht abgeschlossenes Projekt. „Diese Vielfalt ist das Hessische“, sagt Vorsitzender Götz Konrad. MundART ruft deshalb dazu auf, die Marburger Erklärung zu unterzeichnen und mitzumachen. „Dialekt ist dynamisch. Er verändert sich, aber die Regionalität bleibt“, ergänzt Professor Lameli.
Zwei neue Mitglieder: Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas und Stadt Münzenberg
Unser Mitglied Nummer 23 tritt im Jahr 2023 dem Dialekt-Dachverband bei: Das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas ist DIE Institution in Sachen Dialekt-Forschung. Für Dialekte in Hessen gibt es ein Sprachportal. Nach unserem ersten Runden Tisch in Marburg möchten wir nun alle Akteure einen, die „Marburger Erklärung zum Schutz und zur Förderung der Dialekte als Teil der gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt in Hessen“ zu unterzeichnen. Eine Übersicht unserer Mitglieder hier – Mitglied werden! Satzung und Beitrittserklärung hier. Einfach ausfüllen und uns zuschicken. Mir freue sich!
Runder Tisch zu Dialekten in Hessen
Zusammenkunft startet Zusammenarbeit Marburg – „Mundart ist Herzenssache“ ist das Fazit des ersten Runden Tischs, der am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas Experten und Ehrenamt aus Wissenschaft und Gesellschaft zusammenbrachte. Mit einer „Marburger Erklärung“ soll es nun weitergehen, die Fülle und Vielfalt der Dialekte in Hessen zu schützen und zu nutzen. „Hessen hat ungehobene Schätze“, sagte Professor Dr. Alfred Lameli zum Auftakt des Austauschs. Bei einer Dialekttiefe von über 1000 Jahren sei dieser Reichtum heute nicht im Bewusstsein – aber dennoch erlebten die Forscher des Deutschen Sprachatlasses dass selbst auf der Computer-Messe CeBit die Dialektkarte aus dem 19. Jahrhundert mehr Blicke auf sich zog als moderne Technik. Wie ein ganzes Bundesland Dialekt mit Respekt begegnet, belegte die Rostocker Professorin Dr. Hanna Fischer mit ihrem Impuls-Vortrag, mit dem Sie Dialekt als gesellschaftliche Chance im Kontext von Politik und Schule herausstellte. Das Projekt „GOGS“ als Beispiel für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Ehrenamt stellte Reiner Wagner vom Verein Dialekt im Hinterland vor. Für die 66 Dörfer des Altkreises Biedenkopf wurden nach einem standardisierten Muster eine Vielzahl von Wörtern in den jeweiligen Ortsdialekten aufgenommen und könnten nun zu einer interaktiven Karte gestaltet werden. „Diese Vielfalt ist Hessisch“, freute sich Götz Konrad. „Wir müssen in Hessen endlich damit anfangen, damit aufzuhören, unsere Dialekte verschämt zu verschweigen“, ermunterte der Vorsitzende des hessischen Dialekt-Dachverbands MundART. Deshalb soll der erste „Runde Tisch Dialekte“ in Marburg nicht der letzte gewesen sein, sind sich die Akteure einig. Die Zusammenkunft startete eine Zusammenarbeit, ein „Austausch auf Augenhöhe“, wie es viele empfanden. Das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas“ soll dabei den zentralen Knoten in einem Netzwerk bilden, das die vielen Akteure in Hessen verknüpft. Info: Das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas hat unter der Adresse https://dsa.info/hessen im Internet ein Informationsportal zur Sprachgeographie mit dem Titel „Dialekte in Hessen“ gestartet.
Mit „Rheingauer Gebabbel“ in den Sommer
Der Rheingauer Mundartverein hat sein „Rheingauer Gebabbel“-Sommerheft frisch aus der Druckerei. Wissenswertes und Humorvolles in unserer Muddersproch. „Unbezahlbar“ steht als Preis auf der Titelseite. Immer wieder unterhaltsam, witzig und natürlich vollständig in Rheingauer Mundart verfasst ist das kostenlose Vereinsmagazin „Gebabbel“ dank Sponsoren und Anzeigenkunden erhältlich – und als Gebabbel-Sammlung hier im Internet.
S` Marlit – ein Nachruf
Unsere Ehrenmitglied Marlit Hoffmann ist am 16. Oktober 2022 eingeschlafen. Besonders die Mundart-Freunde in Hessen – insbesondere dieser Dialekt-Dachverband MundART, dessen Gründung sie angestoßen hat – haben ihr viel zu verdanken. An das Wirken von Marlit Hoffmann erinnert unser zweiter Vorsitzender Ronald Lommel mit einem Nachruf: S` Marlit – ein Nachruf Irgendwann, vor vielen, vielen Jahren, sind wir uns zum ersten Mal bei einer Mundartveranstaltung begegnet und seitdem sind wir miteinander in Verbindung geblieben. Ihr klarer, offener Blick, ihre heitere, erfrischende Art, ihr charismatisches Auftreten vor und hinter den Kulissen; ihr „rollendes R“, ihr sprühender Geist, ihre nachhaltigen Ideen und das konsequente Umsetzen ihrer Pläne, haben mit dazu beigetragen, die Mundartszene in unserer Region lebendig zu erhalten. Die Gründung des „Hessischen Mundart Dachverbandes“ wäre ohne ihr unermüdliches Drängen und ihre hessenweite Bekanntheit nicht möglich gewesen. Auch unsere Projekt „Schatzsucher“ ist ihre ureigenste Idee. Mit ihr verlieren wir einen absolut verlässlichen, stets ansprechbaren, lieben Menschen und entbieten Dir, lieber Karl, liebe Familie und allen Anverwandten unser aufrichtiges Beileid. Wir sind gewiss, dass wir im Leben und im Tod bei Gott geborgen sind. `em Marlit werden wir ein ehrendes Andenken bewahren. Der Dialekt-Dachverband MundART und die Aktion „Schatzsucher“ sind Ihre Ideen, die weiterleben: Marlit Hoffmann (gestorben 16.10.2022), hier mit Ronald Lommel am 22.11.2019 bei der Überreichung des Schatzsucher-Textes für Mittelhessen. Hier spricht sie die Geschichte selbst. Für ihr vielseitiges Wirken hat Marlit Hoffmann 2020 den Hessischen Verdienstorden am Bande verliehen bekommen. Hier der Zeitungsbericht dazu.
Mundart an der Volkshochschule: Kursus am 15. Oktober in Dillenburg
Mundart an der Volkshochschule: Kursus am 15. Oktober in Dillenburg Unser Mitglied Andreas Stahl (http://www.abc-hero.de/) bietet bei der Lahn-Dill-Akademie am 15. Oktober einen Kursus an: „Goure – Die ‚Basics‘ des mittelhessischen Dialekts“ heißt es von 10 bis 17 Uhr im Mehrzweckraum der VHS Dillenburg (Bahnhofstraße 10, 35683 Dillenburg):
„Herrrborrrn“ ist dabei
Stadtmarketing Herborn GmbH ist Mitglied Nummer 22 Es ist ein Hit im Internet, der Film über die angebliche Sprache in Herborn. Manchmal deswegen belächelt, aber meist in guter Erinnerung geblieben u. a. bei zwei Hessentagen ist die Fachwerkstadt an der Dill etwas Besonderes. Und so ist es eine besondere Freude, dass die Stadtmarketing Herborn GmbH im Jahr 2022 das 22. Mitglied unseres Dialekt-Dachverbands geworden ist. Freilich läuft unter Corona wenig in den Vereinen, das gilt umso mehr für einen Dachverband, der solche Akteure verbindet. Nach der Stadt Nidda ist nun Herborn in diesem Jahr dazugekommen, weshalb wir unsere Übersicht „Vereine“ vielleicht besser in „Mitglieder“ oder „Akteure vor Ort“ umbenennen. Mal sehen, wer als nächstes hinzu kommt? Wichtig ist: Wir nehmen keine natürlichen Personen, sondern nur juristische Personen als Mitglieder an. Das soll verhindern, dass wir nicht den Akteuren vor Ort ins Handwerk, ä, Mundwerk pfuschen. Gemeinsame Aktionen wie unsere „Schatzsucher“ werden über Sponsoren finanziert, sodass der Mitgliedsbeitrag bei 12 € auch im Jahr 2022 erschwinglich bleibt. Interesse? Dann unbedingt Mitglied werden. Einfach diese Beitrittserklärung ausfüllen.
Folgen Sie uns auf Facebook
Auf Mundart müsste es Fratzebuch heißen, aber man findet uns auch auf Facebook: Heute mit einem Buchtipp: Monika Felsing (Hg.), “Du on ech. Ein oberhessisches Buch für Kinder der 60er und 70er und für Kinder für heute und morgen”, BOD, Norderstedt 2021, 142 Seiten
Sat 1 stellt Mundart vor in Sommer-Serie „Old & Gold“
Neue Leidenschaft für alte Dinge stellt Sat 1 in seinem Regionalmagazin 17:30 vor in einer Sommer-Serie „Old & Gold“. Eva Dieterle war bei ihren Recherchen schnell mit dem Dialekt-Dachverband MundART ins Gespräch gekommen und entdeckte, dass es ein spezielles „hessisch“ nicht gibt, aber eine Vielfalt an Dialekten mit großen regionalen Unterschieden. Start dieser Entdeckungsreise für „Old & Gold“ war unser stellvertretender Vorsitzender Ronald Lommel in Herborn.
Zu Gast beim 5. badisches Symposium am 3. April 2021
Video macht’s möglich: Zum 5. badischen Symposium am 3. April 2021 hat Thomas Heitlinger unseren Vorsitzenden Götz Konrad eingeladen. Werner Witt vom Förderkreis Dt. Schriftsteller erläuterte die erweiterten Fördermöglichkeiten für Mundartliteratur in Baden-Württemberg. MundART berichtete aus Hessen, man in Hessen einen Dachverband für Mundart eingerichtet hat. Dies war auch der Anlass, eine Erklärung an die Landesregierung in Baden-Württemberg zu richten, um daran zu erinnern, dass die in 2020 dokumentierten Maßnahmen einer Umsetzung bedürfen. Am Abend endete der informative Tag mit einer harmonischen Mundartlesung im Live-Stream. Unter www.badische-gutsele.de sind die badischen Mundart-Mitstreiter zu finden.
Sue Werrerrr
Sue Werrerrr De Sonn sticht strak vom Himmel her, ganz gnadenlos id Land. De Mensche kimmt doat komisch ver, hoed sue noch net gekannt. De Luft es häeß, en setzt wej Blei i jeder Ecke denn. Doat gieht ze weit, ihr lejwe Leu Wann dowt dej Hetz` verschwenn? Etz wär det Zeit, doat et bahl raant sust gieh mir hej noch i nur bloer Himmel uss begaant doat es etz nau mi schie. Uff emohl hiert mer i der Hetze ganz weit a leises Grolln Doat kimmt, wej aich ed ischätze Sue schwinn als häddet Rolln Donkel wärdet aach ganz plötzlich dicke Wolge ver dr Sonn Et blitzt en doont barwarsch en schrecklich als wärt de letzte Stonn. De Vi-jel flej dicht ew-werm Burre, Beme läe sich i de Wend Schun feng-tet anoch oe ze scherre Gewirrer, sue a Gewerrer Et kracht en blitzt, et stürmt en jaht im Nu esst trätsche-nass wer hädde doat verher geahnt Sue Werrer mächt ken Spaß Doch schwinn wejt kom, genget verewer Der Himmel farbt sich werre blo Nur kurz woar desmohl doat Ge-werrer de Sonn es werre gleunich do… Ronald Lommel, ist zweiter Vorsitzender des Dialekt-Dachverband MundART, war evangelischer Pfarrer in Herborn und wohnt dort. Lommel stammt aus dem Haigerer Stadtteil Langenaubach, im Dillgebiet auch „L. A.“ genannt.
Sparkassen-Kulturstiftung leistet Starthilfe
„Mundart ist keine Unart“ – Karte für Schatzsucher Starthilfe für die „Schatzsucher“: Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (links) überreichte die Förderung an „MundART“-Chef Götz Konrad (r.). Sparkassen-Vorstandsitzender Michael Lehr (im Hintergrund) hatte diese Projekt-Partnerschaft angestoßen. „Schatzsucher“ heißt ein Projekt, das der Dialekt-Dachverband „MundART“ gestartet hat. Unterstützt wird die Initiative von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Das Motto „Hessens Vielfalt zum Klingen bringen“ stellte Vorsitzender Götz Konrad nun in der Sparkasse Dillenburg vor, wo die landesweite Bedeutung des Vorhabens sofort erkannt worden war. „Der Vielfalt hessischer Dialekte sowie der Mundart ein Forum zu geben, sie für künftige Generationen zu erhalten, ist eine wichtige identitätsstiftende Aufgabe für einzelne Regionen Hessens“, sagte Michael Lehr, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dillenburg. Er hatte den Tipp an die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gegeben. „Die flächendeckende Pflege von Brauchtum und ihre Vermittlung lässt Sprachkultur erlebbar werden. Deshalb unterstützen wir das Mundart-Projekt“, sagte Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung. Das Poster vom Prototypen der „Schatzsucher“ übergab MundART-Vorsitzender Konrad und erläuterte die Vorgeschichte: Wie bei vielen Mundart-Aktionen stamme die Idee von Marlit Hoffmann aus Ehringshausen. Um keine Urheberrechte zu verletzen, habe die „Mutter der Mundart-Initiativen“ und Initiatorin des Dialekt-Dachverbands selbst eine Geschichte auf hochdeutsch geschrieben und um die ersten fünf „Übersetzungen“ gebeten. Die „Schatzsucher“ erklingen derzeit in nord-, mittel- und südhessischer sowie in Rheingauer Mundart und Rhöner Platt. Mit einem QR-Code und Links ins Internet werden die Dialekt-Texte hörbar; auf einem Poster sind sie mit dem Hochdeutsch-Text zu vergleichen. „Das hatte auch schon bei Wissenschaftsministerin Angela Dorf funktioniert, die beim Prototyp sofort ‚auf Platt‘ zu lesen begann und dann mit der Klangdatei verglich“, berichtete Vorsitzender Konrad. Um nun aus den Hörproben eine virtuelle Schatzkarte zu programmieren und „Schatzsucher“ im ganzen Land zu verbinden, war die Sparkassen-Kulturstiftung passender Partner. Mit 7.000 Euro unterstützt die Sparkassen-Kulturstiftung das Projekt bei der technischen Umsetzung der virtuellen Karte. „Es heißt nicht ohne Grund ‚Wortschatz‘. Sprache ist etwas Wertvolles und die Mundart ein Schatz, der gemeinsam gehoben werden will“, freute sich Konrad. Nun werden weitere „Plattschwätzer“ in ganz Hessen aufgenommen und als „Schatzsucher“ auf die virtuelle Karte kommen. „Mundart ist keine Unart“, unterstrichen die Verantwortlichen von Sparkasse und Kulturstiftung. Info: Aktuell können unter www.mundart-hessen.de/schatzsucher im Internet die fünf Prototypen angehört werden. Mit weiteren Hörbeispielen wächst an dieser Stelle später die virtuelle „Schatzkarte“.
Schatzsucher können Hessens Vielfalt zum Klingen bringen
Schatzsucher können Hessens Vielfalt zum Klingen bringen Wer wollte nicht schon einmal selbst einen Schatz suchen und vor allem auch finden? Und weil es auch Wortschatz heißt, starten wir als Dialekt-Dachverband unsere ureigene Schatzsuche. Wir wollen damit zum einen neue „Mundartisten“ im ganzen Bundesland suchen und finden; zum anderen wollen wir Hessens Vielfalt zum Klingen bringen. Die Idee hatte unser Ehrenmitglied Marlit Hoffmann: Die „Mutter der Mundart-Initiativen“ hat eine Geschichte selbst geschrieben, damit sich weder Grimms noch GEMA aufregen. Die Geschichte „Schatzsucher“ auf Hochdeutsch dient als Grundlage für den Vergleich. Diese Geschichte sollen Plattschwätzer aus ganz Hessen in ihre eigene Mundart umschreiben. Hörbar wird der Zungenschlag in der Klangdatei. Auf Postern wird die jeweilige Mundart dann der Hochdeutsch-Geschichte gegenübergestellt. Und die Klangdatei ist dann schnell über QR-Code hörbar. Marlit Hoffmann brachte die ersten Platt-Protagonisten zusammen: Nordhessische Mundart: Eike Herwig, 34621 Frielendorf Mittelhessische Mundart: Marlit Hoffmann, 35630 Ehringshausen Rhöner Platt – Osthessische Mundart: Martin Caba, 36124 Eichenzell-Lütter Rheingauer Mundart: Monika Albert, 65344 Eltville-Martinsthal Südhessische Mundart: Peter Dotterweich, 64354 Reinheim-Ueberau Die Aufnahmen besorgte Fritz Ehmke (Modautal), der nicht nur für den guten Ton sorgt, sondern auch als Vormann der Südhessen viele Partner sucht und findet. Den Dialekt-Dachverband Mundart und seine Vorhaben konnten wir am 30.07.2019 Angela Dorn, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, vorstellen können. Der Prototyp passte: Frau Staatsministerin fing sogleich an, den Mundart-Text selbst zu lesen…und hörte genau zu, als über den QR-Code die korrekten Klänge zu hören waren. Der Vergleich bei unserem erstem Mundart-Festival am 14.09.2019 hat gezeigt, dass dieser Weg genau richtig ist: Im Vergleich lebt die Vielfalt. Hessens schönste Ecken entdecken wird nun unser gemeinsames Ziel. Machen Sie mit als Schatzsucher und melden sich über das Kontakt-Formular. Die Gestaltung hat wie das Design der Seite hat Klank Media besorgt. Gemeinsam wollen wir nun auch eine interaktive Schatzkarte gestalten, damit Sie auch mit moderner Technik Hessens immerjungen Sprachschatz erleben.
Hessische Mundart im tiefsten Russland: „Hinterländer Mountainbiker“ zeigen Film
Die Verblüffung der weitgereisten Radler war groß, als sie – fast 3.000 Kilometer von zuhause entfernt – begrüßt wurden wie in der Heimat: „Genn Dach“, hallte es ihnen im Gottesdienst in Saratow freundlich entgegen. Die „Hinterländer Mountainbiker“ sind bei ihrer jüngsten Geschichts-Reise durch Russland und Kasachstan auch auf Dialekt gestoßen, der einmal aus dem Hinterland an die Wolga gekommen ist und sich gut gehalten hat. „Auf den Spuren der Wolgadeutschen“ ist der Titel ihres Filmes, den sie hier auf Youtube zeigen. Seit 1992 sind Harald Becker, Matthias Schmidt (beide Angelburg), Jörg Krug (Steffenberg), Siegfried Pitzer (Biedenkopf-Wallau) und Ulrich Weigel (Eschenburg-Roth) auf dem Bike unterwegs und wollen „Geschichte (er)fahren“. Die fünf Freunde haben schon viele geschichtsträchtige Touren unternommen. So waren sie in England auf Bonifatius‘ Spuren, wie Hannibal über die Alpen, sie radelten in China, Namibia, Brasilien, Japan und in den USA – immer mit einer besonderen Geschichte im Hintergrund und im Hinterkopf. Für die zweiwöchige Abenteuertour durch Russland und Kasachstan war das quirlige Quintett zwar „nur“ rund 600 Kilometer im Sattel, aber die Vorbereitungen nahmen zwei Jahre in Anspruch. Wenn das Team heute in dem 40-minütigen Film in Moskau auf dem Roten Platz losradelt, machen sich die Zuschauer keine Vorstellung von Aufwand und Akribie. Unterstützung bekamen die „Zeitreisenden“ von Bosch. Das Unternehmen hat in Breidenbach und Eschenburg Mitarbeiter, die zuvor in Russland Standorte aufgebaut haben. Weltweite Kontakte helfen. Mit dem Nachtzug nach Kasan führte die Tour die Wolga entlang über Engels und Samara, wo viele Wolgadeutsche lebten, bis nach Kasachstan. Dabei waren die Fünf auf den Spuren von Menschen, die Ende des 18. Jahrhunderts aus dem Wetzlarer Raum, aus Marburg, Dahmshausen, Buchenau, Biedenkopf, Treisbach und Roth an die Wolga übersiedelten, dem Ruf von Katharina der Großen folgend und oft auch der Not gehorchend. Die Geschichte der Familie Engels war dabei ein Beispiel für viele Schicksale. Neben den Spuren der Vergangenheit fanden die „Himobiker“ auch Belege dafür, wie sich Hinterländer Platt in Russland gehalten hat. Es gab zwei Premieren bei diesem Projekt: Die „Himobiker“ waren erstmals mit E-Bikes unterwegs, was bei einer Flugreise ein Abenteuer für sich ist. Und die Erfahrungen wurden erstmals selbst in einen Film gepackt, den sie nun – zusammen mit einer Broschüre – präsentieren. Der Film „Auf den Spuren der Wolgadeutschen“ zeigt am 21. Februar 2020 in Eschenburg das Ergebnis dieser Histo(u)rie. In Eschenburgs Ortsteil Simmersbach, wo die Radler manches Mal zum Rasten einkehrten, spielt auch die Geschichte der nächsten Tour: Wie vor 22 Jahren schon einmal soll der Weg von Landgraf Philipp gefahren werden, der den „Großmütigen“ 1552 aus der Gefangenschaft in Brüssel heim brachte. In Simmersbach hat der Landgraf wieder den Boden seines Hessenlandes betreten. Zur Erinnerung wurde dort die Philippsbuche gepflanzt. Mehr dazu unter www.gemeinde-eschenburg.de/heimwegnachhessen Mehr Informationen über unser Mitglied „Hinterländer Mountainbiker“ www.hinterlaendermountainbiker.de im Internet.
Mitmachen – Mitglied werden: 12 € Jahresbeitrag
Um die Vielfalt in Hessen hörbar und gemeinsam erlebbar zu machen, möchten wir ein Dialekt-Festival durch ganz Hessen ziehen lassen. Unter diesem Titel möchten wir ein großes Treffen für MundARTisten aus dem ganzen Bundesland…
MundART 2019 – Fotos vom Festival
In der Mehrzweckhalle in Eschenburg Ortsteil Wissenbach haben Mundartisten aus ganz Hessen das erste Dialekt-Festival des Dachverbands MundART mit Leben gefüllt. Im Kern stellten Siegward Roth und Berthold Schäfer „Fäägmeel – e Geschicht fier sich“ vor. Mundart für Morgen präsentierte die AG der Grundschule von Dillenburgs Stadtteil Frohnhausen. Von den Südhessischen Mundartfreunden hatte Vormann Fritz Ehmke Peter Dotterweich und Peter Roßmann mitgebracht, den „Ourewäller Bauernblues“ inklusive. „Freu dich u daijm Läwe“, sangen die „Stockbirnscher“ aus Mengerskirchen. Aus dem Hinterland kamen Otto Uhsat und Manfred Herrmann als Duo und Reiner Wagner vom Dialektverein mit Neuigkeiten aus der Forschung. „Mir ho koon Dialekt, mir ho nur en dicke Laib vom Endsilbe-Verschlugge“, befanden Thomas Jopp & Edwin Panz. Nach den beiden Herborner Jugendfreunden gehörte den Westerwäldern die Bühne: Nach Angelika Haust leiteten die „Wäller Hofsänger“ zum gemeinsamen Finale. (Fotos: Detlef Krentscher) Mundart-AG: Sibylle Holighaus-Sauer (rechts) lehrt an der Grundschule Frohnhausen noch Platt. Und weiter geht’s: Die Kinder füllen die alte Sprache mit neuem Leben. Südhessen-Gebabbel: Vormann Fritz Ehmke „Ourewäller Hartriel“: Peter Roßmann Mundart-Multitalent Peter Dotterweich aus Reinheim-Ueberau Neues aus der Geschichte… …Siegward Roth liest aus seinen Fäägmeel-Büchern vor. Auch solo stark… …nur mit der Gitarre lässt Bertold Schäfer alleine die alten Songs von „Fäägmeel“ hochleben. Mehr Mittelhessen geht kaum. Aus der Fäägmeel-Geschichte von 1985 bis 2005 … …leben die Lieder heute mit der Band „Meelstaa“ um Berthold Schäfer weiter. „Rentnerrock“ „Freu dich u daijm Läwe“ Die „Stockbirnscher“ aus Mengerskirchen wussten zu gefallen. Gemorje Hennerlaand: Reiner Wagner vom Dialektverein Hinterland. Hinterländer Duo Manfred Herrmann Otto Uhsat „Schie werre häi ze sei“ Angelika Haust „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Hans-Peter „Pico“ Haust „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Dieter Ludwig „Wäller Hofsänger“ Pico „Wäller Hofsänger“ „Wäller Hofsänger“ Edwin Panz & Thomas Jopp Edwin Panz Thomas Jopp Edwin Panz & Thomas Jopp Premiere – Das Dialekt-Festival soll jetzt jedes Jahr an einem anderen Ort in Hessen steigen. Miteinander Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Finale Schatzsucher: Götz Konrad überreicht Pit Dotterweich sein Mundart-Plakat. Finale vor