Ideen
Gut gedacht, gut gemacht. Hier möchten wir gelingende Beispiele geben, wie MundART in Hessen gesprochen und gelebt wird. Wer solche Beispiele über dieses Ideenbörse bekannt machen möchte, kann dem Vorstand mit dem Kontakt-Formular schreiben.
Gut gedacht, gut gemacht. Hier möchten wir gelingende Beispiele geben, wie MundART in Hessen gesprochen und gelebt wird. Wer solche Beispiele über dieses Ideenbörse bekannt machen möchte, kann dem Vorstand mit dem Kontakt-Formular schreiben.
Die Verblüffung der weitgereisten Radler war groß, als sie – fast 3.000 Kilometer von zuhause entfernt – begrüßt wurden wie in der Heimat: „Genn Dach“, hallte es ihnen im Gottesdienst in Saratow freundlich entgegen. Die „Hinterländer Mountainbiker“ sind bei ihrer jüngsten Geschichts-Reise durch Russland und Kasachstan auch auf Dialekt gestoßen, der einmal aus dem Hinterland an die Wolga gekommen ist und sich gut gehalten hat. „Auf den Spuren der Wolgadeutschen“ ist der Titel ihres Filmes, den sie hier auf Youtube zeigen. Seit 1992 sind Harald Becker, Matthias Schmidt (beide Angelburg), Jörg Krug (Steffenberg), Siegfried Pitzer (Biedenkopf-Wallau) und Ulrich Weigel (Eschenburg-Roth) auf dem Bike unterwegs und wollen „Geschichte (er)fahren“. Die fünf Freunde haben schon viele geschichtsträchtige Touren unternommen. So waren sie in England auf Bonifatius‘ Spuren, wie Hannibal über die Alpen, sie radelten in China, Namibia, Brasilien, Japan und in den USA – immer mit einer besonderen Geschichte im Hintergrund und im Hinterkopf. Für die zweiwöchige Abenteuertour durch Russland und Kasachstan war das quirlige Quintett zwar „nur“ rund 600 Kilometer im Sattel, aber die Vorbereitungen nahmen zwei Jahre in Anspruch. Wenn das Team heute in dem 40-minütigen Film in Moskau auf dem Roten Platz losradelt, machen sich die Zuschauer keine Vorstellung von Aufwand und Akribie. Unterstützung bekamen die „Zeitreisenden“ von Bosch. Das Unternehmen hat in Breidenbach und Eschenburg Mitarbeiter, die zuvor in Russland Standorte aufgebaut haben. Weltweite Kontakte helfen. Mit dem Nachtzug nach Kasan führte die Tour die Wolga entlang über Engels und Samara, wo viele Wolgadeutsche lebten, bis nach Kasachstan. Dabei waren die Fünf auf den Spuren von Menschen, die Ende des 18. Jahrhunderts aus dem Wetzlarer Raum, aus Marburg, Dahmshausen, Buchenau, Biedenkopf, Treisbach und Roth an die Wolga übersiedelten, dem Ruf von Katharina der Großen folgend und oft auch der Not gehorchend. Die Geschichte der Familie Engels war dabei ein Beispiel für viele Schicksale. Neben den Spuren der Vergangenheit fanden die „Himobiker“ auch Belege dafür, wie sich Hinterländer Platt in Russland gehalten hat. Es gab zwei Premieren bei diesem Projekt: Die „Himobiker“ waren erstmals mit E-Bikes unterwegs, was bei einer Flugreise ein Abenteuer für sich ist. Und die Erfahrungen wurden erstmals selbst in einen Film gepackt, den sie nun – zusammen mit einer Broschüre – präsentieren. Der Film „Auf den Spuren der Wolgadeutschen“ zeigt am 21. Februar 2020 in Eschenburg das Ergebnis dieser Histo(u)rie. In Eschenburgs Ortsteil Simmersbach, wo die Radler manches Mal zum Rasten einkehrten, spielt auch die Geschichte der nächsten Tour: Wie vor 22 Jahren schon einmal soll der Weg von Landgraf Philipp gefahren werden, der den „Großmütigen“ 1552 aus der Gefangenschaft in Brüssel heim brachte. In Simmersbach hat der Landgraf wieder den Boden seines Hessenlandes betreten. Zur Erinnerung wurde dort die Philippsbuche gepflanzt. Mehr dazu unter www.gemeinde-eschenburg.de/heimwegnachhessen Mehr Informationen über unser Mitglied „Hinterländer Mountainbiker“ www.hinterlaendermountainbiker.de im Internet.
Schatzsucher können Hessens Vielfalt zum Klingen bringen Wer wollte nicht schon einmal selbst einen Schatz suchen und vor allem auch finden? Und weil es auch Wortschatz heißt, starten wir als Dialekt-Dachverband unsere ureigene Schatzsuche. Wir wollen damit zum einen neue „Mundartisten“ im ganzen Bundesland suchen und finden; zum anderen wollen wir Hessens Vielfalt zum Klingen bringen. Die Idee hatte unser Ehrenmitglied Marlit Hoffmann: Die „Mutter der Mundart-Initiativen“ hat eine Geschichte selbst geschrieben, damit sich weder Grimms noch GEMA aufregen. Die Geschichte „Schatzsucher“ auf Hochdeutsch dient als Grundlage für den Vergleich. Diese Geschichte sollen Plattschwätzer aus ganz Hessen in ihre eigene Mundart umschreiben. Hörbar wird der Zungenschlag in der Klangdatei. Auf Postern wird die jeweilige Mundart dann der Hochdeutsch-Geschichte gegenübergestellt. Und die Klangdatei ist dann schnell über QR-Code hörbar. Marlit Hoffmann brachte die ersten Platt-Protagonisten zusammen: Nordhessische Mundart: Eike Herwig, 34621 Frielendorf Mittelhessische Mundart: Marlit Hoffmann, 35630 Ehringshausen Rhöner Platt – Osthessische Mundart: Martin Caba, 36124 Eichenzell-Lütter Rheingauer Mundart: Monika Albert, 65344 Eltville-Martinsthal Südhessische Mundart: Peter Dotterweich, 64354 Reinheim-Ueberau Die Aufnahmen besorgte Fritz Ehmke (Modautal), der nicht nur für den guten Ton sorgt, sondern auch als Vormann der Südhessen viele Partner sucht und findet. Den Dialekt-Dachverband Mundart und seine Vorhaben konnten wir am 30.07.2019 Angela Dorn, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, vorstellen können. Der Prototyp passte: Frau Staatsministerin fing sogleich an, den Mundart-Text selbst zu lesen…und hörte genau zu, als über den QR-Code die korrekten Klänge zu hören waren. Der Vergleich bei unserem erstem Mundart-Festival am 14.09.2019 hat gezeigt, dass dieser Weg genau richtig ist: Im Vergleich lebt die Vielfalt. Hessens schönste Ecken entdecken wird nun unser gemeinsames Ziel. Machen Sie mit als Schatzsucher und melden sich über das Kontakt-Formular. Die Gestaltung hat wie das Design der Seite hat Klank Media besorgt. Gemeinsam wollen wir nun auch eine interaktive Schatzkarte gestalten, damit Sie auch mit moderner Technik Hessens immerjungen Sprachschatz erleben.
Mundart an der Volkshochschule: Kursus am 15. Oktober in Dillenburg Unser Mitglied Andreas Stahl (http://www.abc-hero.de/) bietet bei der Lahn-Dill-Akademie am 15. Oktober einen Kursus an: „Goure – Die ‚Basics‘ des mittelhessischen Dialekts“ heißt es von 10 bis 17 Uhr im Mehrzweckraum der VHS Dillenburg (Bahnhofstraße 10, 35683 Dillenburg):
Unsere Mitglieder, meist Vereine mit einem Herz für Mundart, machen viel los in Hessen. Hier machen wir gerne alle unsere Termine bekannt. Einfach übers Kontakt-Formular mitteilen.…