Das 1911 gegründete Hessen-Nassauische Wörterbuch gilt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als modernstes Dialektwörterbuch seiner Zeit. Es erfasst den dialektalen und umgangssprachlichen Wortschatz, wie er im Erhebungszeitraum von 1912 bis 1934 gebräuchlich gewesen ist – von Frankfurt bis nach Karlshafen und von Bad Ems bis an die hessisch-thüringische Grenze. Neben den über 350.000 Belegzetteln sind es vor allem die Ergebnisse der in den 1920er Jahren ausgeführten Fragebogenerhebungen, die in die Wörterbuchartikel einfließen. Dieses so genannte wortgeographische Prinzip sowie der Gebrauch von Karten, die es erlauben Wortformen eindeutig einem jeweiligen Ort zuzuordnen und die Verbreitung anschaulich darzustellen, sind im Laufe der Zeit von vielen anderen Wörterbüchern aufgegriffen worden.
Die wissenschaftliche Interpretation der dialektalen Vielfalt der Provinz Hessen-Nassau schließt eine entscheidende Darstellungslücke in der Dialektlexikographie. Bis heute hat das Hessen-Nassauische Wörterbuch eine zentrale und unverzichtbare Stellung in der Landschaft der regionalsprachlichen Wörterbücher inne und ist gleichzeitig als großlandschaftliches, modernes Mundartwörterbuch ein Jahrhundertprojekt für den hessischen Sprachraum.
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